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VIRTUOS UND AKZENTREICH
Ungemein klar und sauber war ihre Tongebung, präzise ihre technische und rhythmische Ausformung: Beim extrem anspruchsvollen Solopart faszinierte Anush Nikogosyan mit phänomenaler Virtuosität und vielen sensiblen Tönen. Und das bei einem Werk, das als einer der Schwierigsten Virtuosenreißer gilt, nämlich bei Jean Sibelius‘ einzigem Konzertstück überhaupt, dem Violinkonzert in d-Moll. Die gebürtige Armenierin entlockte im ausverkauften Klagenfurter Konzerthaus ihrem edlen Instrument, auch im entrücktem Adagio herrliche Kantilenen.
Helmut Christian, 25/05/2022
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Nach der Pause führen Nikogosyan und Papian das Publikum in die russische und armenische Moderne. Sie musizieren vier aus den insgesamt 24 Préludes von Dmitri Schostakowitsch. Die beiden Musiker bringen die unterschiedlichen und schnell wechselnden Charaktäre der Stücke gut zum Ausdruck. Sie verweben lyrische, melancholische Melodien und energetisch pulsierende Rhythmen zu einem Klangbild.
Den Höhepunkt des Konzerts bildet Arno Babadschanjans Sonate für Violine und Klavier in b-Moll. Der erste Satz Grave – Allegro energico gelingt energievoll. Die dynamische Bandbreite wird von den beiden Musikern beherrscht: Ein sanftes Pianissimo entwickelt sich zu einem stürmischen Fortissimo. Nikogosyans Spiel gewinnt an Ausdruckskraft und Tiefe. Schnelle Passagen gelingen rhythmisch präzise und lyrische Stellen sind stilistisch durchdacht. Der Mittelteil mit den langen auf einer Tonhöhe verharrenden Passagen in der Violinstimme wirkt sphärisch.
Nikogosyan und Papian beschreiben den zweiten Satz Andante sostenuto als Zwiegespräch zwischen Violine und Klavier. Ihr Zusammenspiel ist ausgeglichener als im ersten Konzertteil. In dem dritten Satz Allegro risoluto überzeugen die beiden Interpreten durch die Vielseitigkeit ihres musikalischen Ausdrucks. Lyrische Melodien und verhaltene Akkorde treffen auf wuchtige, erschütternde Klänge. Als Zugabe erklingt eine armenische Volksweise. Die armenische Musik voller Melancholie und Sehnsucht bleibt lange in Erinnerung.
Pauline Lehmann, 17/05/2018
klassik-begeistert.de
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Dieser Erfolg war der instrumentalen Extraklasse des Ensembles geschuldet, die im Zusammenspiel mit der Ausnahme-Geigerin Anush Nikogosyan gipfelte. Als Leichtgewicht an Weiblichkeit trat die Solistin Anush Nikogosyan mit ihrem Instrument vor das Publikum in der Nicolaikirche, empfing einen ersten Vorschuss an Applaus. Nur wenige Takte später entpuppte sich die aus Armenien stammende Geigerin als ein musikalisches Schwergewicht.
Das gefühlvolle, ausdrucksstarke Bespielen der Nikogosyan auf der im Jahre 1753 von dem berühmten Geigenbauer Giovanni Baptista Guadagnini in Milano gebauten Violine beruhte auf gleich mehreren Garanten: Das vorzügliche Klangbild ihrer Violine, die eigene musikalische Hochklasse, der harmonischen und klanglich feinen Abstimmung des Festspielorchesters in kleiner Besetzung und dem Inneren der Nikolaikirche.
Von Harald Schulz, 15.07.2019, 08:30
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Mit der 1989 im armenischen Jerewan geborenen Geigerin Anush Nikogosyan präsentierte Pforzheim eine erstklassige und derzeit international stark gefragte Solistin. Das Tschaikowsky-Violinkonzert D-Dur hatte Anush Nikogosyan für das Pacific Music Festival in Sapporo/Japan erarbeitet und nun mit der Badischen Philharmonie Pforzheim einstudiert. Das hiesige Publikum war begeistert.
Nikogosyan musizierte aufrecht ruhig im indigoblauen Abendkleid, ganz klassisch. Das zu Anfang von der Geige liebevoll vorgestellte Thema des Hauptsatzes steigerte sie im Verlauf des ersten Satzes in gefühlsbetonte Dramatik, trug mit Doppelgriffen dicker auf, um schließlich in schneller Wendigkeit meisterhafte Virtuosität zu beweisen.
Rasanteste Fingerläufe
Tschaikowskys Konzert wurde einst von dem Solisten, dem das Werk gewidmet war, als „unspielbar und geigerisch undenkbar“ abgelehnt. Heute… geschenkt! Nikogosyan gestaltete die Bravour-Passagen hervorragend: Da war ein äußerst akkurater Spiccato-Wurfbogen zu hören, da gab es rasanteste Fingerläufe übers Griffbrett. Ihr Spiel lässt alle Töne einzeln immer gut durchhören. Dies war ein kraftvoller, aber an keinen Stellen brutaler Tschaikowsky. Als Zugabe spielte Anush Nikogosyan das in Armenien sehr beliebte Lied „Krunk“ (Der Kranich) des armenischen Priesters und Komponisten Komitas Vardapet. Für die deutliche und klare Melodieführung mit viel Vibrato erntete die Künstlerin starken Beifall.
Sven Scherz-Schade, January 2018
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"Koncert Mansuriana nie przypominał w żadnym razie muzyki filmowej. Był żywą, autonomiczną, oddychającą wręcz strukturą, co dość charakterystyczne dla muzyki dajmy na to Luigiego Nono. Koherentny świat zdarzeń dźwiękowym miał u Mansuriana swoją dynamikę, swoją architekturę, płynące elegancko napięcia, co nie za często zdarzało się w muzyce powstającej w drugiej połowie XX wieku. Na tle elegancji tej struktury dźwiękowej wprowadzenie elementów melodii nie raziło, nie tworzyło rozbicia formy. Skrzypaczka Anush Nikoghasyan grała trudną partię skrzypcową z ogromną swobodą, z pięknym dźwiękiem, zarówno delikatnie, jak i z mocą, gdy było trzeba."
Jacek Tabisz, Breslau, 02/2017
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"Dann als aufregenden Höhepunkt: das Konzert für Violine und Orchester in d-moll mit der jungen, stilvollen Geigerin Anush Nikogosyan aus Jerewan. Sie meisterte den langen Solopart mit bewundernswerter Bravour, musikalischem Gespür und starkem Ausdruck".
Christine Grubauer, Neues Volksblatt, Linz 10/2014
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Absoluter Höhepunkt war freilich das d-moll Violinkonzert von Chatschaturjan mit der in Musikalität und Ausdruck unbeschreiblichen Zauber ausstrahlenden jungen Solistin Anush Nikogosyan.
Balduin Sulzer "Krone"-Kritik, Linz 10/2014
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Ravello Festival
"Subito dopo però, un’altra donna ha attirato su di sé l’attenzione di tutti gli spettatori: la violinista Anush Nikoghosyan. Entrata in sordina per l’esecuzione del Concerto per violino e orchestra in Re Minore di Aram Khačaturianha monopolizzato i pensieri di ogni singolo ascoltatore. Tutti si sono persi e ritrovati in lei.
Un concerto perfettamente diviso ed equilibrato in cui il violino è stato accompagnato dall’orchestra in quelle che possono essere quasi definite vere e proprie “peregrinazioni vocali”.
La violinista ha suonato insieme a tutti gli altri musicisti, eppure ogni singola nota di quel violino sembrava davvero arrivare da un’altra dimensione. Non avrebbe senso analizzare tecnicamente l’esecuzione del Concerto del compositore armeno in ogni sua singola parte. Nikoghosyan è riuscita a comunicarci i suoi personali messaggi oltre che quelli diKhačaturian e questo basta."
Maria Rosaria Pistcitelli, 08/2014
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"Einwandfrei funktionierte bei Brahms' Doppelkonzert der Dialog zwischen dem Orchester und den beiden jungen Solisten. Die armenische Geigerin Anush Nikogosyan und der russische Cellist Alexander Buzlov profilierten sich als absolut überlegene, brillante Virtuosen. Anush Nikogosyan, zurzeit Stipendiatin der Mainzer Landesstiftung Villa Musica, erwies sich als Künstlerin von Format mit subtiler gestalterischer Fantasie. Einige Passagen waren von beseelter Schönheit."
Gabor Halasz, Ludwigshafener Rundschau 10/2013
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"In Brahms' Doppelkonzert werden adrette Jungsolisten aufgeboten: Anush Nikogosyan (Geige), aus Armenien stammend, aber mittlerweile Schülerin von Julia Fischer, harmoniert mit Alexander Buzlov (Cello) glänzend. Beider Ton ist schlank und schön. So frisch und wenig graubärtig wirkt dieser späte Brahms nicht mehr. Das ist mehr als edle, etwas tüftelige Handwerkskunst. HGF "
Mannheimer Morgen, 10/2013
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[...] Remarkably performed by a young gifted violinist, the Violin Concerto sounded like "confessions of the heart". There was a living, a breathing of music, a trembling and expression of unfolding of the musical form. The play of Anush Nikogosyan is a celebration of affability. Her phrasing is natural, as if it was born within her breath: the violin and the bow are like continuation of the hands, everything is smooth, it goes effortless, the performing process itself delights both the performer and listeners. Triumphant sound richness of the play, the irresistible charm of the beautiful timbre of the singing violin. This is already a mature, mature musician with a determined creative manner and distinct compliance. The concert by Mansuryan Anush played in one breath, building up its drama and philosophical depth, revealing the contrasts of thoughts connected between themselves and opposing each other and forming an uninterrupted chain of musical intellection. [...]
Natalia Gomtsyan, Golos Armenii, 12/2012
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[...] die zierliche armenische Geigerin Anush Nikoghosyan lässt ihr Instrument singen – mit einem beeindruckenden Klangvolumen erreichen sogar die höchsten Töne die verborgensten Ecken des Saals.
Philipp Marquardt, Neuß, 11/2012